Das Thema Kükentötung beschäftigt nicht nur die Mitglieder des mein-ei.nrw e. V., sondern die gesamte Eier-Branche seit vielen Jahren. Wie die Initiative der nordrhein-westfälischen Legehennenhalter unterstützt auch der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) die Bemühungen für eine Abschaffung der Kükentötung.
Im Zusammenhang mit dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgelegten Gesetzentwurf geht der Verband auch auf die Problematik ein, die sich aus einer rein deutschen Gesetzeslösung ergibt.
Für die Deckung des Bedarfs an Konsumeiern in Deutschland werden nach Aussage des ZDG ca. 75 Millionen Legehennen benötigt. Von diesen werden jedoch nur zwei Drittel in Deutschland gehalten. Der daraus resultierende Selbstversorgungsgrad bei Hühnereiern bedeutet, dass der restliche Bedarf durch Importe abgedeckt werden muss. Das ab Ende kommenden Jahres geltende Verbot der Kükentötung bezieht sich allerdings bislang nur auf die Erzeugung in Deutschland.
Der ZDG befürchtet daher
- eine Verlagerung der Geschäfte großer Brütereien ins Ausland.
- steigende Erzeugungskosten für viele kleinere Brütereien in Deutschland, die deshalb nicht mehr in der Lage sein werden, wirtschaftlich zu arbeiten.
Außerdem könnten
- Verbraucherpreise für Eier aus kükentötungsfreien Lieferketten so stark ansteigen, dass diese zunächst nur selektiv gekauft werden.
- in der Umstellungsphase Kostenbelastungen für die Erzeuger entstehen, die von den Abnehmern nicht angemessen ausgeglichen werden.
Dem ZDG zufolge greift das Thema kükentötungsfreie Erzeugung zudem nur im Bereich von Schaleneiern. Denn die Beschaffung der Eiproduktindustrie erfolgt auf einem internationalen Markt auf dem der Einkaufspreis die bestimmende Größe ist. Das Qualitätsmerkmal „kükentötungsfrei“ muss auch hier mehr Beachtung finden.
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