Deutschland spricht gerade über den neuesten „Pisa-Schock“ und wie unser Nachwuchs am Dreisatz scheitert. Vielleicht können wir mit einer Alltagsaufgabe die Sinnhaftigkeit der Mathematik unterstreichen.
Bei mein-ei.nrw sieht man das Ei als Einstieg in die Küche. Die ersten „Gehversuche“ unternehmen unsere Kinder bei der Zubereitung von Rühr- und Spiegelei oder Pfannkuchen.
All das ist jedoch nichts gegen die Zubereitung eines perfekt gekochten Frühstückseis. Langjährige Küchenerfahrung hilft hier natürlich auch.
Aber es geht auch ohne diese – nämlich mit Hilfe der Physik und ein wenig Mathematik…
Zugegeben, das sieht nicht nach einer Aufgabe für die Grundschule aus. Aber diese Formel verhilft uns zum „perfekten Ei“, für jede Eier-Größe, Lager-Temperatur und in Abhängigkeit vom Ort, an dem das Ei zubereitet wird.
Die Formel verdanken wir dem Physiker Charles D. H. Williams von der University of Exeter – vermutlich ein echter Ei-Leckschmecker.
Mr. Williams hat die Faktoren berücksichtigt, die seiner Meinung nach Einfluss auf den Kochprozess haben. Demnach ist die Kochdauer „t“ abhängig von:
- dem Gewicht des Eis „M“ (in Gramm),
- der Temperatur des Kochwassers „Twasser“ (in Grad Celsius),
- der Temperatur des ungekochten Eis „Tstart“ (in Grad Celsius)
- und der Innentemperatur des gekochten Eis „Tinnen“ (in Grad Celsius), die das Ei am Ende des Kochprozesses haben soll.
Damit das perfekte Ei gelingen kann, werden also einige Informationen benötigt:
- Standard Ei-Gewichte sind:
- bei Größe S: weniger als 53 Gramm
- bei Größe M: 53 – 63 Gramm
- bei Größe L: 63 – 73 Gramm
- bei Größe XL: mehr als 73 Gramm
Wer es ganz perfekt haben will, der wiegt das Ei einfach aus.
- Die Härte des gekochten Eis hängt von seiner Innentemperatur am Kochenende ab:
- ein weich gekochtes Ei hat etwa 62 Grad
- ein samtweich gekochtes Ei hat etwa 72 Grad
- ein hart gekochtes Ei hat etwa 82 Grad
- Ebenso wichtig ist der Siedepunkt des Wassers. Dieser hängt von der Höhe über dem Meeresspiegel ab – weshalb man beim Eier-Kochen auf dem Kahlen Asten schon genauer hinschauen sollte, denn:
- auf Meereshöhe siedet das Wasser bei 100 Grad.
- Je 300 Meter Höhe sinkt der Siedepunkt um 1 Grad ab. Bei einer Höhe von z. B. 900 Meter liegt der Siedepunkt somit nur noch bei 97 Grad.
- Und zuletzt ist auch die Temperatur des ungekochten Eis noch von Bedeutung, z. B.
- wenn es aus dem Kühlschrank kommt, hat es in der Regel nur eine Temperatur von etwa 6 Grad Celsius.
- wenn es bei Zimmer-Temperatur gelagert wird, hat es etwa 20 Grad.
Jetzt aber schnell loslegen und gleich in der Küche ausprobieren.
Und wer sein Ergebnis vorher noch überprüfen oder sich „einfach“ nur sein Ei kochen möchte, der findet hier den einzig wahren „Rechenschieber“:
https://www.mein-ei.nrw/mein-ei-nrw/das-perfekte-ei/
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Fotomontage: Jörg Meyer | jumpr.com
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